Kindergerechtes Geschirr für kleine Entdecker
Wenn kleine Hände nach Tassen und Bechern greifen, ist das für Eltern oft ein Moment des Innehaltens – wird alles gut gehen oder droht die nächste Sauerei? Kindergerechtes Geschirr kann diesen Lernprozess deutlich entspannter gestalten. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte über kindgerechte Trinkgefäße, die den Alltag mit Nachwuchs erleichtern und gleichzeitig Freude bereiten.
Warum spezielles Kindergeschirr sinnvoll ist
Die Entwicklung von Trink- und Essfertigkeiten ist ein wichtiger Meilenstein in der kindlichen Entwicklung. Mit dem richtigen Kindergeschirr Set wird dieser Prozess unterstützt. Anders als gewöhnliches Geschirr ist es speziell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern abgestimmt.
Kindergerechtes Geschirr zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Robuste Materialien, die Stürze überstehen
- Ergonomische Formen für kleine Hände
- Rutschfeste Böden für mehr Stabilität
- Kindgerechte Designs, die zum Trinken motivieren
- Sichere, schadstofffreie Materialien
Besonders beim Trinkenlernen sind spezielle Becher und Tassen unverzichtbar. Sie ermöglichen ersten Kindern, selbstständig zu trinken, ohne dass Eltern ständig ein Handtuch bereithalten müssen.
Die Entwicklungsstufen beim Trinkenlernen
Der Weg vom Fläschchen zur Tasse verläuft in mehreren Etappen. Kindergerechtes Geschirr sollte sich diesen Entwicklungsstufen anpassen:
Phase 1 (ca. 6-9 Monate): Erste Trinkversuche erfolgen meist mit einem Lernbecher für Kinder mit Schnabel- oder Soft-Trinkaufsatz. Diese Becher sind auslaufsicher und ermöglichen das Trinken in einer Position zwischen Saugen und Schlucken.
Phase 2 (ca. 9-15 Monate): In dieser Phase kommen häufig Becher mit Strohhalm oder 360°-Trinkrändern zum Einsatz. Sie fordern bereits mehr Mundmotorik, sind aber noch weitgehend auslaufsicher.
Phase 3 (ab ca. 15 Monate): Jetzt beginnt das Training mit offenen Bechern. Kindertassen bruchsicher ausgeführt und mit zwei Griffen versehen erleichtern diese Lernphase erheblich.
Zahnärzte empfehlen übrigens, spätestens mit 18 Monaten regelmäßig aus offenen Bechern trinken zu lassen, da dies die korrekte Entwicklung der Mundmuskulatur fördert.
Die besten Materialien für kindergerechtes Geschirr
Bei der Materialauswahl für Trinkgefäße sollten Eltern besonders aufmerksam sein. Die gängigsten Optionen haben jeweils Vor- und Nachteile:
Kunststoff/Melamin: Leicht, bruchsicher und in vielen bunten Designs erhältlich. Achten Sie unbedingt auf BPA-Freiheit und Lebensmittelechtheit. Qualitativ hochwertige Kinder Trinkbecher aus Kunststoff sind praktisch und langlebig, können jedoch bei intensiver Nutzung Kratzer bekommen, in denen sich Bakterien ansiedeln.
Silikon: Extrem flexibel, weich und nahezu unzerstörbar. Silikon-Trinkbecher sind ideal für die ersten Trinkversuche, da sie selbst bei kräftigem Zubeißen nicht splittern. Allerdings können sie Gerüche annehmen und sind nicht für heiße Getränke geeignet.
Kindergeschirr aus Bambus ist eine nachhaltige Alternative, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Es ist leicht, relativ bruchsicher und biologisch abbaubar. Allerdings sollte man darauf achten, dass es sich um reines Bambusmaterial handelt und nicht um Bambusmehl mit Melamin-Bindemitteln, wie in unserem Artikel „Öko-Gläser für bewussten Genuss“ ausführlich erklärt wird.
Edelstahl: Nahezu unverwüstlich, hygienisch und frei von Schadstoffen. Edelstahlbecher können jedoch bei kalten Getränken beschlagen und bei heißen zu warm werden. Modelle mit Isolierfunktion lösen dieses Problem.
Glas: Trotz der Bruchgefahr gibt es mittlerweile spezielles verstärktes Glas oder Becher mit Silikonummantelung, die auch für Kinder geeignet sind. Glas ist geschmacksneutral und umweltfreundlich.
Keramik/Porzellan: Erst für ältere Kinder geeignet, vermittelt aber frühzeitig den Umgang mit „erwachsenem“ Geschirr. Spezielle Kindertassen aus Porzellan sind oft etwas dicker und damit stabiler gestaltet.
Praktische Aspekte bei der Auswahl von kindergerechtem Geschirr
Neben dem Material spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Auswahl des richtigen Trinkgefäßes:
Form und Handhabung
Die perfekte Kindertasse liegt gut in kleinen Händen. Zweihenklige Modelle bieten besonders viel Stabilität für Anfänger. Eine leicht ausgestellte Form verhindert zudem, dass der Becher leicht umkippt. Kindergerechtes Geschirr mit ergonomischer Formgebung macht das Trinkenlernen deutlich einfacher.
Auslaufsicherheit
Gerade in der Anfangsphase sind auslaufsichere Becher Gold wert. Moderne Systeme wie 360°-Trinkränder oder innovative Ventiltechnologien ermöglichen das Trinken aus allen Richtungen, ohne dass etwas daneben geht. Sie stellen einen guten Kompromiss zwischen offenem Becher und klassischem Schnabelbecher dar.
Designs und Motivwelten
Ein attraktives Design kann Wunder wirken, wenn es darum geht, Kinder zum Trinken zu motivieren. Ob Lieblingstier, Comicfigur oder Farbgestaltung – kindergerechtes Geschirr mit ansprechenden Motiven macht aus der Trinkreutine ein Vergnügen. Manche Modelle verfügen sogar über „Überraschungsbilder“, die erst sichtbar werden, wenn der Becher leer ist.
Allerdings sollte man auch bedenken, dass Kinder schnell aus Trendthemen herauswachsen können. Zeitlose Designs oder austauschbare Deko-Elemente können hier eine nachhaltigere Wahl sein.
Reinigung und Hygiene
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Reinigungsfreundlichkeit. Komplizierte Trinkaufsätze mit vielen Einzelteilen oder schwer zugänglichen Winkeln können zu Keimherden werden. Idealerweise sollte das gewählte Kindergeschirr spülmaschinenfest sein und keine schwer zu reinigenden Ecken aufweisen.
Bei der Hygiene geht es auch um das Thema Materialqualität. Wie in unserem Ratgeber „Stilvolle Trinkgefäße für jeden Moment“ ausführlich beschrieben, sollten Sie bei allen Trinkgefäßen auf hochwertige, schadstoffgeprüfte Materialien achten – bei Kindergeschirr gilt dies umso mehr.
Spezielle Trinkgefäße für besondere Anforderungen
Je nach Situation können unterschiedliche Typen von Trinkgefäßen sinnvoll sein:
Reisebecher: Mit sicheren Verschlüssen und kompakter Bauweise sind sie ideal für unterwegs. Viele Modelle passen in Standard-Getränkehalter von Kinderwagen und Autos.
Thermobecher: Halten Getränke länger warm oder kalt – praktisch für längere Ausflüge oder im Kindergarten.
Sportflaschen: Für ältere Kinder geeignet, oft mit Strohhalm oder Zugmechanismus ausgestattet und in kinderfreundlichen Größen erhältlich.
Becher mit Zeitmarkierungen: Helfen dabei, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken – besonders bei Kindern, die dazu ermuntert werden müssen.
Nachhaltigkeit bei Kindertrinkgefäßen
In Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins spielt auch bei Kindergeschirr die Nachhaltigkeit eine zunehmende Rolle. Langlebige Materialien wie Edelstahl oder qualitativ hochwertiger Kunststoff, der jahrelang hält, sind oft nachhaltiger als vermeintlich ökologischere Alternativen mit kurzer Lebensdauer.
Bei Bambus- oder Maisprodukten sollte man genau auf die Materialbeschaffenheit achten. Reine Naturstoffe ohne Kunststoffzusätze sind zu bevorzugen, wenn es um echte Nachhaltigkeit geht.
Von der Kindertasse zum „Erwachsenenglas“
Mit zunehmendem Alter wachsen Kinder aus speziellen Trinkgefäßen heraus und möchten „wie die Großen“ aus normalen Gläsern und Tassen trinken. Dieser Übergang kann fließend gestaltet werden:
Ein guter Zwischenschritt sind kleinere Versionen von Erwachsenengläsern aus robusteren Materialien. Auch Becher ohne offensichtliche Kinderdesigns, aber mit noch kindgerechter Handhabung eignen sich für diese Übergangsphase.
Kindergerechtes Geschirr wächst im Idealfall mit dem Kind mit und begleitet es vom ersten eigenständigen Schluck bis hin zur souveränen Handhabung von Erwachsenengeschirr.
Fazit: Die richtige Wahl für kleine Schluckspechte
Die Auswahl an Kindertrinkgefäßen ist größer denn je. Die perfekte Wahl hängt vom Alter des Kindes, seinen motorischen Fähigkeiten und den individuellen Vorlieben ab. Wichtig ist, dass das gewählte Trinkgefäß sicher, praktisch und ansprechend gestaltet ist.
Mit dem richtigen kindergerechten Geschirr wird das Trinkenlernen zu einer positiven Erfahrung – für Kinder wie Eltern. Die Investition in qualitativ hochwertige Produkte lohnt sich, da sie in der Regel langlebiger sind und häufig auch für Geschwisterkinder verwendet werden können.
Denken Sie daran: Ein gut durchdachtes Trinkgefäß ist mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand – es ist ein Begleiter auf dem Weg zur Selbstständigkeit und kann maßgeblich dazu beitragen, gesunde Trinkgewohnheiten frühzeitig zu etablieren.