Gusseisen Pfanne richtig einbrennen
Die Gusseisen Pfanne ist ein zeitloser Klassiker in jeder ambitionierten Küche. Mit ihrer überragenden Hitzeverteilung und -speicherung bietet sie Kocheigenschaften, die modernes Kochgeschirr oft nicht erreichen kann. Doch um diese Vorteile voll auszuschöpfen, ist ein Prozess unerlässlich: das Einbrennen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Gusseisenpfanne richtig einbrennen und pflegen, um jahrzehntelang Freude daran zu haben.
Warum ist das Einbrennen einer Gusseisen Pfanne so wichtig?
Das Einbrennen – auch Seasoning genannt – ist ein essenzieller Prozess, bei dem Fett in die poröse Oberfläche des Gusseisens eingebrannt wird. Dadurch entsteht eine natürliche, beständige Antihaftschicht, die nicht nur das Anhaften von Speisen verhindert, sondern auch vor Rost schützt. Eine gut eingebrannte Gusseisenpfanne entwickelt mit der Zeit eine glatte, dunkle Oberfläche, die immer besser wird – ein Grund, warum viele Kochprofis auf Erbstücke aus Gusseisen schwören.
Beim Einbrennen polymerisiert das Öl unter Hitze und verbindet sich mit dem Metall. Diese Patina – auch als „Seasoning“ bezeichnet – ist das Herzstück der besonderen Eigenschaften von gusseisernem Kochgeschirr.
Schritt-für-Schritt Anleitung: So brennen Sie Ihre Gusseisen Pfanne ein
Grundreinigung vor dem ersten Einbrennen
Bevor Sie mit dem eigentlichen Einbrennen beginnen, muss die Pfanne gründlich gereinigt werden. Auch bei neuen Pfannen ist dieser Schritt wichtig, um eventuelle Produktionsrückstände zu entfernen:
Waschen Sie die Gusseisen Pfanne mit warmem Wasser und einer kleinen Menge milder Seife. Dies ist einer der wenigen Momente, in denen Seife erlaubt ist! Verwenden Sie eine Bürste, um hartnäckige Rückstände zu entfernen. Trocknen Sie die Pfanne sofort und gründlich ab, am besten auf dem Herd bei niedriger Hitze, um jegliche Feuchtigkeit zu verdampfen.
Der eigentliche Einbrennvorgang
Nun beginnt der eigentliche Prozess des Einbrennens. Folgen Sie diesen Schritten für optimale Ergebnisse:
1. Tragen Sie eine dünne Schicht eines hocherhitzbaren Öls oder Fetts auf die gesamte Oberfläche der Pfanne auf – innen wie außen, inklusive Griff. Geeignet sind raffiniertes Pflanzenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl oder auch Leinsamenöl.
2. Wischen Sie überschüssiges Öl mit einem sauberen Tuch ab. Dies ist entscheidend: Es sollte nur ein hauchdünner Film zurückbleiben. Zu viel Öl führt zu einer klebrigen Oberfläche.
3. Erhitzen Sie Ihren Ofen auf 230-250°C und platzieren Sie die Pfanne mit der Öffnung nach unten im Ofen. Legen Sie zur Sicherheit ein Blech auf den Boden des Ofens, um eventuell abtropfendes Öl aufzufangen.
4. Lassen Sie die Pfanne für mindestens eine Stunde im Ofen. In dieser Zeit polymerisiert das Öl und bildet die erste Schicht der Patina.
5. Schalten Sie den Ofen aus und lassen Sie die Pfanne darin vollständig abkühlen. Dies kann mehrere Stunden dauern.
Für eine besonders robuste Antihaftschicht empfehlen wir, diesen Prozess zwei bis drei Mal zu wiederholen. Mit jeder Schicht wird die Patina stärker und die Kocheigenschaften verbessern sich. Wie unsere Leser im Artikel über perfekte Patina für langlebiges Kochgeschirr erfahren können, ist Geduld bei diesem Prozess der Schlüssel zum Erfolg.
Alternative Einbrennmethode auf dem Herd
Wenn Sie keinen Ofen zur Verfügung haben oder nur die Innenseite der Pfanne einbrennen möchten, können Sie auch direkt auf dem Herd arbeiten:
Erhitzen Sie die Pfanne auf mittlerer Flamme, bis sie richtig heiß ist. Geben Sie einen Teelöffel hocherhitzbares Öl in die Pfanne und verteilen Sie es mit einem Küchentuch oder hitzebeständigen Pinsel gleichmäßig. Erhitzen Sie die Pfanne weiter, bis das Öl zu rauchen beginnt. Nehmen Sie sie vom Herd und lassen Sie sie vollständig abkühlen. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf.
Diese Methode eignet sich hervorragend für die regelmäßige Auffrischung der Patina, ist aber für das erste vollständige Einbrennen weniger ideal als die Ofenmethode.
Die richtige Pflege Ihrer eingebrannten Gusseisen Pfanne
Nach dem erfolgreichen Einbrennen ist die richtige Pflege entscheidend, um die Patina zu erhalten und zu verbessern. Hier sind die wichtigsten Pflegetipps:
Reinigung nach dem Kochen
Vermeiden Sie Seife und aggressive Reinigungsmittel bei der täglichen Reinigung. Diese könnten die mühsam aufgebaute Patina beschädigen. Stattdessen:
Reinigen Sie die noch warme (nicht heiße) Pfanne mit heißem Wasser und einer steifen Bürste oder einem Kettenreiniger für Gusseisen. Bei hartnäckigen Rückständen hilft grobes Salz als natürliches Scheuermittel. Trocknen Sie die Pfanne sofort nach dem Spülen gründlich ab, idealerweise auf dem Herd bei niedriger Hitze. Tragen Sie nach jeder Reinigung einen hauchdünnen Film Öl auf die Innenfläche auf, um die Patina zu pflegen und Rost vorzubeugen.
Umgang mit problematischen Situationen
Rostige Stellen sind kein Grund zur Panik! Wenn Ihre Gusseisenpfanne Rost ansetzt, können Sie sie mit Stahlwolle oder einem Scheuerschwamm reinigen und anschließend neu einbrennen. Bei stark verrosteten Pfannen kann ein längeres Bad in einer Lösung aus Essig und Wasser (im Verhältnis 1:1) helfen, bevor Sie den Rost mechanisch entfernen.
Wenn Speisen anhaften oder die Patina beschädigt wirkt, ist das ein Zeichen, dass ein erneutes Einbrennen sinnvoll sein könnte. Befolgen Sie einfach die oben beschriebenen Schritte erneut.
Kochtipps für optimale Ergebnisse mit der Gusseisenpfanne
Um das Beste aus Ihrer eingebrannten Gusseisenpfanne herauszuholen, beachten Sie diese Tipps:
Heizen Sie die Pfanne langsam vor. Gusseisen speichert Hitze hervorragend, braucht aber Zeit, um gleichmäßig durchzuheizen. Beginnen Sie mit mittlerer Hitze und geben Sie der Pfanne 5-10 Minuten Zeit.
Verwenden Sie beim Kochen ausreichend Fett. Auch eine gut eingebrannte Pfanne braucht etwas Öl oder Fett beim Kochen. Dies schützt die Patina und verbessert sie mit jedem Kochvorgang.
Vermeiden Sie sehr saure Speisen in frisch eingebrannten Pfannen. Tomatensoßen, Zitrus oder Essig können die noch junge Patina angreifen. Erst wenn die Patina durch regelmäßigen Gebrauch robust geworden ist, können Sie auch säurehaltige Speisen zubereiten.
Nutzen Sie die Pfanne regelmäßig. Je öfter Sie mit Ihrer Gusseisenpfanne kochen, desto besser wird die Patina. Regelmäßiges Kochen mit fetthaltigen Speisen wie Speck trägt zur weiteren Verbesserung der Antihafteigenschaften bei.
Ähnlich wie bei Kupferkochgeschirr, das wir in unserem Artikel über Eleganz und Präzision beim Kochen behandeln, verbessert sich auch Gusseisen mit der Zeit und der richtigen Pflege.
Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Gusseisen Pfannen
Die Vielseitigkeit einer gut eingebrannten Gusseisenpfanne ist unübertroffen. Sie können damit:
– Fleisch perfekt anbraten und scharf angebratene Krusten erzielen
– Vom Herd direkt in den Backofen wechseln (sofern der Griff ebenfalls aus Gusseisen ist)
– Auf offenem Feuer oder dem Grill kochen
– Brot und Pizza mit knuspriger Kruste backen
– Schmorgerichte zubereiten, die von der exzellenten Wärmespeicherung profitieren
Fazit: Eine Investition für Generationen
Das richtige Einbrennen und Pflegen einer Gusseisen Pfanne mag zunächst aufwendig erscheinen, doch die Mühe lohnt sich. Mit der Zeit entwickelt sich ein Küchenutensil, das nicht nur hervorragende Kochergebnisse liefert, sondern auch ein Leben lang (und darüber hinaus) hält. Viele Familien geben gut gepflegte Gusseisenpfannen über Generationen weiter.
Mit jeder Mahlzeit, die Sie darin zubereiten, verbessert sich die Patina, und die Pfanne wird zu einem persönlichen Küchenbegleiter mit einzigartigen Eigenschaften. Befolgen Sie unsere Anleitungen zum Einbrennen und zur Pflege, und Sie werden lange Freude an Ihrem gusseisernen Schatz haben.
Die Kombination aus ursprünglichem Material und moderner Kochtechnik macht die Gusseisenpfanne zu einem Werkzeug, das sowohl Anfänger als auch Profiköche zu schätzen wissen. Nehmen Sie sich die Zeit für die richtige Pflege – Ihre Gusseisenpfanne wird es Ihnen mit jahrzehntelanger treuer Dienste danken.